Das Wichtigste in Kürze:
► Die Basis jeder Preiskalkulation ist das genaue Wissen über deine Kosten: Wareneinsatz, Fixkosten und variable Kosten.
► Eine simple Faustregel (Wareneinsatz x 3) ist ein Startpunkt, aber eine detaillierte Kalkulation sichert deinen Profit.
► Analysiere deine Konkurrenz, aber kopiere nicht blind ihre Preise. Deine Qualität und dein Konzept bestimmen den Wert.
► Nutze Preispsychologie und eine kluge Gestaltung der Speisekarte, um den Verkauf deiner profitabelsten Gerichte zu fördern.
Deine Gerichte sind der Hammer, die Kunden lieben dein Essen – aber am Ende des Monats bleibt kaum etwas übrig? Dieses Problem kennen viele Food Truck-Besitzer. Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft nicht nur in der Küche, sondern in deinem wichtigsten Verkaufsinstrument: der Speisekarte. Eine gut durchdachte Karte mit strategisch kalkulierten Preisen ist der direkte Weg zu mehr Profitabilität. Wir zeigen dir, wie du vom Bauchgefühl zur knallharten, aber fairen Kalkulation kommst.
Schritt 1: Das Fundament – Kenne deine exakten Kosten
Bevor du auch nur einen Preis festlegst, musst du deine Zahlen im Griff haben. Unwissenheit ist hier der größte Feind deines Gewinns. Deine Gesamtkosten setzen sich aus mehreren Teilen zusammen:
- Wareneinsatz (Food Cost): Das sind die reinen Kosten für die Zutaten eines Gerichts. Berechne exakt, wie viel dich eine Portion Burger-Patty, Brötchen, Soße und Salat kostet. Ein effizientes Lieferantenmanagement hilft dir, diese Kosten niedrig zu halten.
- Fixkosten: Das sind Kosten, die jeden Monat anfallen, egal wie viel du verkaufst. Dazu gehören Standplatzmiete, Versicherungen, Leasingraten für den Truck, Software-Lizenzen und Gehälter.
- Variable Kosten: Diese Kosten hängen direkt vom Verkauf ab. Beispiele sind Sprit, Gas/Strom für die Geräte, Verpackungsmaterial und Reinigungsmittel.
Schritt 2: Die Preiskalkulation – So kommst du zum Verkaufspreis
Sobald du deine Kosten kennst, kannst du mit der eigentlichen Kalkulation beginnen. Eine einfache, aber ungenaue Methode ist die Multiplikation des Wareneinsatzes mit dem Faktor 3 oder 4. Besser ist eine detaillierte Aufschlagkalkulation:
- Wareneinsatz pro Gericht
- + Anteilige Gemeinkosten (Fixkosten + variable Kosten)
- + Dein gewünschter Gewinn (Gewinnmarge in %)
- + Mehrwertsteuer (denk an die unterschiedlichen Sätze für In-Haus- und Außer-Haus-Verkauf!)
= Dein Netto-Verkaufspreis (ohne MwSt.) bzw. Brutto-Verkaufspreis (mit MwSt.)
Schritt 3: Strategie und Psychologie für deine Speisekarte
Ein guter Preis ist nur die halbe Miete. Deine Speisekarte muss ihn auch verkaufen! Hier sind ein paar psychologische Tricks:
- Charm Pricing: Preise, die auf ,90 € oder ,95 € enden, wirken günstiger als runde Beträge (z.B. 9,90 € statt 10,00 €).
- Hervorheben: Platziere deine profitabelsten Gerichte (deine "Stars") prominent. Ein kleiner Kasten oder ein "Tipp des Chefs"-Symbol kann Wunder wirken. Wie du Speisen unwiderstehlich beschreibst, erfährst du ebenfalls bei uns.
- Weniger ist mehr: Eine überladene Karte überfordert die Kunden. Konzentriere dich auf eine kleine, aber feine Auswahl an Gerichten, die du perfekt zubereiten kannst.
Eine profitable Food Truck Speisekarte ist kein Hexenwerk, sondern das Ergebnis aus sorgfältiger Kalkulation, strategischer Planung und einem guten Verständnis für deine Kunden. Nimm dir die Zeit, deine Zahlen zu analysieren und deine Preise regelmäßig zu überprüfen. Moderne Tools zur Verwaltung können dir helfen, den Überblick zu behalten und auf Änderungen im Einkauf schnell zu reagieren. So stellst du sicher, dass deine Leidenschaft fürs Kochen auch zu einem gesunden Geschäft wird. Wenn du noch tiefer einsteigen willst, lies hier, wie du den Break-Even-Punkt für deinen Food Truck berechnest.